Mostbirnen-Lehrpfad Zell u. A.

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Mostbirnen-Lehrpfad Zell u. A.

Der Mostbirnen-Lehrpfad zwischen Aichelberg und Zell u. A. zeigt über 46 Mostbirnensorten, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Auf rund 3,5 km Länge verdeutlich er daneben obstbaulich Interessierten die verschiedenen Probleme des Birnenanbaus.

Der Lehrpfad befindet sich südwestlich der Gemeinde parallel zur Landstraße L1214 aus Richtung Aichelberg. In den Jahren 1998 bis 2003 wurde er errichtet. Der Lehrpfad entstand in Zusammenarbeit der Gemeinde Zell u. A., mit unserem Obst- und Gartenbauverein sowie der Beratungsstelle Grünordnung und Obstbau beim Landratsamt Göppingen. Ein Infoblatt über den Mostbirnenlehrpfad liegt an den Infoständen im Rathaus von Zell aus. Entlang des Mostbirnenlehrpfads bieten überdachte Informationstafeln interessante und wichtige Informationen zu den hier gezeigten Bäumen und deren Nutzung und Pflege…

Insgesamt 46 Sorten sind am Mostbirnenlehrpfad in Zell u. A. zu erleben:

Albrechtsbirne – Badische Weinbirne – Baldufferbirne – Bayrische Weinbirne – Betzelsbirne – Blutbirne – Boller Pfundsbirne – Champagner Bratbirne – Dornbirne – Fässlesbirne – Fellbacher Mostbirne – Frankfurter Birne – Gelbmöstler – Große Rommelter – Grüne Jagdbirne – Grünmöstler – Großer Katzenkopf – Gundelshauser Mostbirne – Harigelbirne – Karcherbirne – Kirchensaller Mostbirne – Klupperterbirne – Knausbirne – Knollbirne – Luxemburger – Martinibirne – Masselbacher – Metzer Bratbirne – Nägelesbirne – Oberösterreichische Weinbirne – Palmischbirne – Pastorenbirne – Schneiderbirne – Sievenicher Mostbirne – Sipplinger Klosterbirne – Schweizer Wasserbirne – Späte Weinbirne – Sülibirne – Tollbirne – Träublesbirne – Wahlsche Schnappsbirne – Welsche Bratbirne – Wilde Eierbirne – Wildling von Einsiedeln – Zwiebelbirne.

Ziele des Zeller Mostbirnen-Lehrpfades:

  • Erhalt der Vielfalt von alten Mostbirnensorten im Landkreis.
  • An Hand der „Musterbäume“ können Sorten bestimmt werden und Falschbenennungen vermieden werden.
  • Aneignung bzw. Auffrischung von Sortenkenntnissen junger Baumwarte und Erhalt des Wissens.
  • Verhinderung der Verarmung unserer Kulturlandschaft sowie Erhaltung eines Genreservoirs für die Zukunft.
  • Verbreitung der Sorten über die Abgabe von Veredlungsreisen. Jede der angebauten Mostbirnensorten sollte mit 2 bis 3 Jungbäumen in den Gemeinden vertreten sein.

Warum ist die Pflanzung und den Erhalt von Mostbirnen so wichtig:

  • Mostbirnen sind seit Jahrhunderten als bäuerliches Kulturgut bekannt. Die ersten Sortenbeschreibungen in Württemberg erfolgten wohl vor 400 Jahren von Dr. Johanes Bauhinus in Boll.
  • Mostbirnen erreichen ein hohes Alter von 120 bis 150 Jahren. Vereinzelt wurden auch schon Bäume ermittelt, die mehr als 200 Jahre alt waren.
  • Mostbirnen erreichen ein hohes Alter von 120 bis 150 Jahren. Vereinzelt wurden auch schon bäume ermittelt, die mehr als 200 Jahren alt waren.
  • Mostbirnen sind wegen ihrer Kronenausdehnung besonders wertvoll für die landschaftsprägenden Streuobstflächen.
  • Mostbirnen sind sortenbedingt meist nur in der Jugendzeit pflegeintensiv und stellen im Alter in der Regel keinem großen Anspruche an den Standort und die Pflege. Da der Obstbaum generell ein Kulturbaum ist, muss aber auch im Alter eine gewisse Mindestpflege gewährleistet sein.
  • Die großen stattlichen Kronen der Mostbirnen zeigen den Jahresablauf sehr deutlich an.

Beispielhafte Verwertung der hier gezeigten Mostbirnen

Mostzubereitung:

Hierzu eignen sich viele der gezeigten Sorten. Einige rauere Arten wie die Grüne Jagdbirne, Luxemburger u.a. werden allerdings nur zum Verschneiden verwendet.

Destillation und Brennerei:

Sorten mit hohen Öchslegraden und wertvollen Aroma-stoffen geben sehr gute Birnendestillate. Besonders geeignet hierfür sind die Sorten: „Palmischbirne“, „Gelbmöstler“, „Nägelesbirne“, „Karcherbirne“, „Wahlsche Schnapsbirne“.

Schnitzbereitung (Dörrbirnen):

Besonders aus großfruchtigen Sorten mit geringem Gerbstoffgehalt wie „Großer Katzenkopf“, „Boller Pfundsbirne“, Dornbirne“ u.a. wurden früher die Dörrbirnen getrocknet.

Obstweine und Sektbereitung:

Sortenreine Obstweine die schonend und behutsam ausgebaut werden, bringen hervorragende Qualitäts-Obstweine. Mit einem besonderen Verfahren (Champagnerverfahren) kann aus Birnenmost sogar Birnenschaumwein hergestellt werden.

Holzverwertung und -bearbeitung:

Das bräunliche Holz mit gleichmäßiger Maserung lässt sich bearbeiten, drechseln und schnitzen. In der Möbelindustrie gilt die Birne als wertvolles Holz, aus dem sich schöne Furniere herstellen lassen.

Auf seiner Website bietet der Schwäbische Alb Tourismusverbands e.V. einen genauen Lageplan und genaue Details zur Streckentour an: https://www.schwaebischealb.de/touren/mostbirnen-lehrpfad-zell-u.-a#/article/64e9d074-ce42-466f-bfd9-8e7c368b3ab1 

Wir sind Mitglied im Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL), der Dachorganisation der Obst- und Gartenbauvereine in Baden-Württemberg.

Kontakt

Göppinger Straße 11

73119 Zell u. A.

Tel.: 07164 / 3815

Fax: 07164 / 9151004

E-Mail schreiben

Web: www.ogv-zellua.de